Die Feuerkaempferin - Im Bann der Waechter Roman by Licia Troisi

Die Feuerkaempferin - Im Bann der Waechter Roman by Licia Troisi

Autor:Licia Troisi
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Herausgeber: PeP eBooks
veröffentlicht: 2010-04-22T04:00:00+00:00


18

Beziehungen

Nach und nach legte sich die Aufregung, die Sans Rückkehr begleitet hatte. Alle wandten sich wieder ihren üblichen Beschäftigungen zu, und das Leben nahm wieder seilichen Beschäftigungen zu, und das Leben nahm wieder seinen gewohnten Lauf.

Auch Adhara war mit ihren täglichen Aufgaben so eingespannt wie immer. Neu war nur, dass Amhal sie abends häufig besuchte. Nach dem Abendessen versuchte er stets, sich irgendwie freizumachen, um mit ihr ein wenig im Park spazieren zu gehen und sich erzählen zu lassen, wie ihr Tag verlaufen war. Es waren Augenblicke, denen Adhara immer sehnsüchtig entgegensah.

Mit ihrer Arbeit als Gesellschafterin war sie alles in allem sehr zufrieden. Auch wenn sich Amina oft noch launisch und herrisch benahm, so wusste Adhara doch, dass unter dieser Schale eine leidende Seele verborgen war, in der sie sich selbst wiedererkannte. Nicht zuletzt deshalb kamen sie auch gut miteinander aus, gaben einander Kraft und Mut.

Außerdem gefiel es Adhara, für jemanden verantwortlich zu sein. Es erweiterte ihren Horizont, denn nun gab es nicht mehr nur ihr eigenes zerbrechliches, vergangenheitsloses Ich, sondern daneben noch einen anderen Menschen, der sie brauchte und einen Halt bei ihr fand. Und indem sie jemandem half, jemandes Anker war, half sie auch sich selbst, Frieden zu finden. Mehr und mehr begriff Adhara diesen Zusammenhang. Und so wandelte sich die Lebensangst wegen ihrer verlorenen Vergangenheit langsam in die Freude, ein neues Leben aufzubauen.

Doch all diese Empfindungen wurden ihr erst abends bewusst, wenn sie sich endlich mit Amhal unterhalten konnte. Er war es, der ihre Erfahrungen fassbar machte, der ihr dabei half – indem er einfach zuhörte -, Klarheit in ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu bringen.

Er seinerseits erzählte ihr von seinen Aufgaben und seinen Begegnungen mit San. Der Held der Stunde schien Gefallen an ihm gefunden zu haben.

»Er koordiniert ja die Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt. Aber wenn er ein wenig Zeit hat, scheint es ihm Spaß zu machen, sie mit mir zu verbringen.«

»Und was treibt ihr dann so?«, fragte Adhara eines Abends, während ein frischer Wind die Stadt aus der Trägheit eines schwülen Sommertags riss.

»Wir trainieren. Fechten gegeneinander. Er ist wirklich ein fantastischer Schwertkämpfer und beherrscht Techniken, die mir ganz unbekannt waren. Ich kann eine Menge von ihm lernen. Und zudem gibt er mir ziemlich spannende Sachen zu lesen … Ja, er ist wirklich ein außergewöhnlicher Mann.«

Davon war auch Adhara überzeugt, spürte es tief in ihrer Seele. Doch dann wechselte sie das Thema und erzählte ihm von ihren Nachforschungen in der Bibliothek, die bis dahin immer noch nichts erbracht hatten.

»Vielleicht kennt die Hohepriesterin auch diese mysteriösen Erweckten«, warf Amhal ein. »Sie wird von ihren Aufgaben sehr in Anspruch genommen, und deshalb ist es schwierig, ein Treffen mit ihr zu vereinbaren. Aber schließlich ist sie auch die höchste religiöse Autorität dieses Landes.«

So unterhielten sie sich noch weiter, plauderten über dies und das, Worte ohne große Bedeutung, aber so lieblich, dass sie sanft ins Herz hinabsanken. Der Mond am Himmel folgte seiner Bahn, bis dann die Stunde gekommen war, Abschied voneinander zu nehmen.

Amhal beugte sich vor, um das Mädchen, wie jedes Mal, auf die Stirn zu küssen.



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